Gedichte über Bibeltexte
Reime vom Buch der Bücher inspiriert
Gedichte über Bibeltexte
Gedichte über Bibeltexte
Das wunder-same Wort
Es ist eine große Gabe —
mit viel Potential und Macht,
die ich da bekommen habe,
ob gesprochen, ob gedacht.
In Minuten und Sekunden
vermag es, mich zu inspirieren.
Es kann heilen und verwunden,
kann trösten oder degradieren.
Tag für Tag, mitunter stündlich,
begleitet es mich auf der Reise.
Und so überleg’ ich gründlich,
benutze es gewählt und weise.
Ich möchte, dass es Brücken baut —
von Mensch zu Mensch, hier und dort.
Es ist mir fremd und doch vertraut:
das wundersame, gute Wort!

Gedichte über Bibeltexte

Mee(h)r-Blick
Er und sie sind frisch vermählt
und geben nun ein großes Fest,
weil einfach nur die Liebe zählt,
die sich mit Freunden feiern lässt.
Sie haben wochenlang geplant,
damit kein Missgeschick entsteht.
Doch sie haben nicht geahnt,
dass viel zu früh der Wein ausgeht.
„Was sollen unsre Gäste denken;
was biete ich noch allen an?
Ich hab’ nichts, um einzuschenken!“,
denkt enttäuscht der Bräutigam.
Doch — auch Jesus ist zugegen;
tritt für all die Menschen ein.
Er bringt Freude und auch Segen;
verwandelt Wasser nun in Wein.
~ ~
Hast du das auch schon erfahren;
dein Bemühen ging dahin?
Und du fragst — vielleicht nach Jahren:
„Wo steckt dabei nur der Sinn“
Gott will für uns Zeichen setzen,
macht aus wenig viel, viel mehr,
wenn wir ihn nicht unterschätzen:
Er lässt Herz und Hand nicht leer!

Hin-Gaben
Es gibt so viele gute Gaben,
die ich so frei empfangen habe:
Gesundheit will ich gleich erwähnen,
all das, was ich zu mir nehme —
das Brot, das Wasser, das Gekochte,
auch wenn ich Reis noch niemals mochte.
Ich hab’ zwei Zimmer und ein Bett,
das Hemd, die Hose, ein Jackett …
Doch neben materiellen Sachen
gibt es das Weinen und das Lachen —
mit meinen Freunden wohlgemerkt,
denn das Zusammensein bestärkt.
Ich weiß um Nachbarn und Kollegen;
Verwandtschaft ist ein großer Segen.
Und auch der Liebste sei erwähnt;
ich hab’ mich lang nach ihm gesehnt.
Noch viel mehr ist mir zugedacht,
was wertvoll meine Zeit hier macht.
Ich darf das alles gern genießen;
es jeden Tag ganz neu begrüßen.
Und doch will ich mich an nichts hängen —
im Sammeln, Klammern und Bedrängen.
Es hilft mir dann die neue Sicht:
Ich habe so, als hätt’ ich nicht!
Und wird mir ein Geschenk genommen,
das ich zuvor umsonst bekommen,
so möchte ich in meinem Leben
nicht anspruchsvoll nun daran kleben,
mit Dankbarkeit mich doch befassen
und wieder das Präsent loslassen.
Dem Blick will ich mich nicht entziehen:
Es ist mir alles nur geliehen!
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Barmherzig - warmherzig
Herr, du bist mir nachgegangen,
als ich mich verlaufen hab’,
hast mit mir neu angefangen,
als es nichts zu hoffen gab.
In Liebe hast du mich umarmt,
obwohl du alles von mir weißt.
Selbstlos hast du dich erbarmt,
mich eingekleidet und gespeist.
Herr, du hast mich reich gesegnet.
Nun bittest du mich warmherzig,
dass ich Menschen so begegne:
„Beschenke auch! Sei barmherzig!“
Weil du täglich an mich denkst,
seh’ ich nun zum Nächsten hin.
Was er braucht, das weißt du längst.
Im Schenken liegt mein Lebenssinn.
Was ich hab’, geb’ ich nun weiter,
denn alles kommt, mein Gott, von dir.
Und so werde ich selbst heiter,
bleibe reich! Hab’ Dank dafür!
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Gedichte über Bibeltexte
Ich stehe heut vor deiner Tür
Ich stehe heut vor deiner Tür.
Lässt du mich bei dir ein?
Ich sehne mich so sehr nach dir,
will gerne bei dir sein.
Ich klopfe bei dir leise an.
Hörst du wohl das Geräusch?
Ich komm’ als Herr und Untertan
und spiele keinen Streich!
Ich bringe gute Gaben mit
und mach’ dir damit Mut:
das Brot, den Wein, weil ich so litt —
als Zeichen für mein Blut.
Ich teile es so gern mit dir.
Bist du dazu bereit?
So öffne deine Herzenstür;
aus Zeit wird Ewigkeit.
Und wenn du für mich offen bist
und mich auch wirken lässt,
merkst du, wie Leben überfließt.
Wir feiern hier ein Fest.
Womöglich sind auch Freunde da —
in deinem Lebenshaus.
Wie groß auch ist … die kleine Schar,
es reicht für alle aus!

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Meine Zeit
Der Liedermacher David singt,
was in den Ohren seltsam klingt.
Es tönt da: „Meine Zeit — sie steht …“
Doch spür’ ich nur, dass sie vergeht;
sie läuft, sie rennt, sie hält nicht an.
Es gibt nichts, was ich machen kann.
In meiner Hand hab’ ich sie nie,
und das beunruhigt irgendwie.
Doch David singt das Lied nun weiter,
und das macht mich dann doch gescheiter.
Es heißt: „Sie steht in deinen Händen.“
So kann die Aufgeregtheit enden,
weil Gott die Übersicht behält
und sich an meine Seite stellt.
So kann ich Apfelbäumchen pflanzen
und jeden Tag gelassen tanzen!
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Gott gibt mee(h)r
Du schickst mich auf das weite Meer,
wo nur Zweifel an mir nagen,
weil ich spür‘, dass ringsumher
meine Füße kaum noch tragen.
Ich bin von Wellen hier umgeben.
Auch der Wind bläst ins Gesicht.
Ich fürchte mächtig um mein Leben,
und es sinkt die Zuversicht.
Doch auf dem weiten, großen Meer
kann ich mich auf dich verlassen.
Da bist auch du, mein treuer Herr.
Ich will deine Hand erfassen,
die mich hält und weiterbringt.
Im Glauben darf ich auf dich sehen,
weil das Wagnis auch gelingt:
Ich kann – mit dir – auf Wellen gehen!
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Ewige Augen-Blicke
Ich kann es oftmals gar nicht glauben:
Ein Funkeln ist in deinen Augen.
Du hast ein freundliches Gesicht
und lächelst — fällt dein Blick auf mich.
Du bist mir ewig zugewandt;
das habe ich durch dich erkannt.
Und wenn ich mich dir doch entziehe,
vielleicht auch manchmal vor dir fliehe,
so kommst du mir ganz still entgegen —
auf allen Ab- und Umwegen.
Wo ich auch steh’, ist dir vertraut,
denn du hast mich ja angeschaut.
Und wenn ich leide — manche Qual
im tiefen, kalten, dunklen Tal,
so setzt du dich ganz still dazu.
Mein Elend lässt dir keine Ruh’;
du tröstest mich in dem Geschehen,
denn du hast mich ja angesehen.
Und wenn ich manchen Berg bezwinge,
zuweilen über Mauern springe,
so tanzt du ganz still einen Reigen
und willst mir deine Freude zeigen.
Du weißt schon längst, was mir geglückt,
denn du hast mich ja angeblickt!
Er-Leben
Ich spüre in der Stille,
wie gut du zu mir bist.
Ich hab’ in dir die Fülle,
weil Leben überfließt.
Denn du bist meine Quelle,
die mich hier nährt und tränkt,
die mir vor Ort und Stelle
nur reine Liebe schenkt.
Ich spüre in der Tiefe,
wie reich du mich gemacht.
Du bist die größte Hilfe —
auch mitten in der Nacht.
Ich lern’ zu unterscheiden,
was Wert hat und was nicht.
Du bist in allem Leiden
die Kraft und Zuversicht.
Ich spüre in der Weite
die große, schöne Welt
und den, der mich befreite,
der mich heut trägt und hält.
Du lebst, und ich darf leben;
dafür hast du gebürgt.
Nun kann ich es erstreben
und fühl’ schon, wie es wirkt!
Gott, der mich sieht
Du bist ein Gott, der mich stets sieht,
mir nahe ist, nie von mir flieht,
wenn Menschen mich hier unterschätzen,
sich nicht mit mir zusammensetzen,
wenn sie mich wirklich sehr verletzen
und Tränen mein Gesicht benetzen …
Du bist ein Gott, der bei mir kniet
und mir das Ansehen nie entzieht.
Du bist der Gott, der mich stets sieht,
mir nahe ist, nie von mir flieht,
wenn ich auch Fehler hier begehe
und mich dann um mich selber drehe,
wenn ich um dein Erbarmen flehe
und dir dann meine Schuld gestehe:
Du bist der Gott, der mir vergibt
und mich ganz vorbehaltlos liebt!
Du bist mein Gott, der mich stets sieht,
mir nahe ist, nie von mir flieht,
wenn ich auch wieder einmal klage
und dich vollkommen hinterfrage,
wenn ich an Nöten so schwer trage
und manchmal kein Vertrauen wage …
Womit mein Herz sich auch abmüht:
Du bleibst mein Gott … was auch geschieht!
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Das Weizenkorn
Ein kleines, junges Weizenkorn
beginnt vor Angst zu zittern;
es ist enttäuscht und voller Zorn
und will nun schier verbittern.
Der Gärtner hat ihm kundgetan:
„Du sollst vergraben werden!
Damit mehr Leben wachsen kann,
musst du nun einmal sterben!“
Das Weizenkorn versteht das nicht;
es fühlt sich wie beschrieben.
Es liebt sein Dasein, liebt das Licht,
will nicht im Dunkeln liegen.
Der Gärtner nimmt es in die Hand
und streichelt es bewogen.
Dann setzt er es ganz eklatant,
behutsam in den Boden.
Da ist es nun — das starke Korn
bereit, sich hinzugeben.
Und daraufhin wächst es enorm
dem neuen Sein entgegen.
Der Gärtner hat das kommen sehn;
so geht es einem jeden …
Wenn ich verlier’, kann ich noch säen:
Ich sterbe mich zum Leben!

Mächtig hilflos, kräftig schwach
„Ich bitte dich, Herr: Mach’ mich stark,
damit ich mehr zu tun vermag,
was dich erfreut und dich verehrt
und auch ganz viele Menschen stärkt!
Ich würde dafür alles geben —
Geld und Zeit, das ganze Leben.
Denn ich fühle mich so schwach;
die Kräfte lassen langsam nach!“
So bin ich still in den Gebeten
oftmals schon vor Gott getreten.
Den Wunsch hat er mir nicht erfüllt,
doch mich in Frieden eingehüllt
und mir ein Wort ins Herz geschenkt,
dass mich nun tröstet und auch lenkt:
„Lass an der Gnade dir genügen,
denn in denen, die mich lieben
und schwach sind, zeige ich mich stark —
so ganz in Milde … Tag für Tag!“
So lebe ich jetzt mit Bedacht,
denn Gott hat mir selbst klar gemacht:
Es geht hier nicht um meine Stärke
und darum, dass ich auch bemerke,
wie viel ich für ihn schaffen kann.
Auf mein Vertrauen kommt es an!
So will ich ganz in Demut leben,
wie ich bin, mich ihm hingeben,
weil Gottes Kraft mich dann umfängt,
denn er ist niemals eingeschränkt!
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Sein sein
Ich habe diese Welt gemacht
und vorher schon an dich gedacht.
In Liebe habe ich dich erwählt
und mir dabei auch vorgestellt:
Wo du einst wohnst. Und was du magst.
Mir war vertraut, was du je sagst.
Ich kannte längst schon deinen Namen,
bevor die Eltern dich bekamen.
Ich kreierte dein Gesicht,
Farbe, Größe und Gewicht.
Ich zählte auf dem Kopf dein Haar.
Schon damals fand ich’s wunderbar!
Als du dann kamst auf diese Welt
war meine Freude groß: Das zählt!
Du bist wertvoll, unentbehrlich…
Mein Schutz gilt dir – wird es gefährlich.
Ich weiß genau, wo du heut stehst,
was dich bewegt, wohin du gehst.
Ich begleite dich – mit meinem Segen –
auf allen deinen Lebenswegen.
Und machst du auch mal einen Fehler
wird meine Liebe niemals schmäler.
Ja, alles gab ich für dich hin:
Ich geh’ mit dir durch dick und dünn!

Aufsehen
Es gibt Dinge, die bedrängen:
Krankheit, Trennung, Angst, Not, Schmerz …
Doch – bitte lasst den Kopf nicht hängen.
Für Christen geht es stets aufwärts!
Bei allem, was wir hier erleben,
hat sich Gott etwas gedacht.
Im Rückblick können wir zugeben:
Er hat es gut mit uns gemacht!
Ohne Absturz kommt kein Aufstieg.
Nur Abschied schafft das Wiedersehen.
Wer nicht verliert, schätzt kaum den Sieg.
Und erst durch Tod gibt’s Auferstehen.
Wir leben heute aus dem Hoffen:
Das Beste wartet auf uns noch.
Sind wir auch noch oft betroffen –
der Himmel zieht. Darum: Kopf hoch!

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Neu-Lied
Herr, ich will dir singen
ein völlig neues Lied.
Es soll ganz froh erklingen,
was durch dich hier geschieht.
Denn du tust große Wunder
in meiner kleinen Welt.
Die Seele wird gesunder;
du hast mich hergestellt.
Du bist auf ewig bei mir,
auch wenn ich dich nicht seh’;
du öffnest manche Tür,
durch die ich mit dir geh’.
Du führst mich in die Weite;
stellst mich auf weites Land.
Du bist der, der befreite;
die Angst ist nun gebannt.
Du lässt mich immer hoffen;
das Gute ist nicht fern.
Der Himmel steht mir offen;
du bist mein Morgen-Stern.
Du machst die Seele fröhlich;
sie spürt jetzt all das Schöne.
Ich bin durch dich so selig;
hörst du, mein Gott, die Töne?
Gedichte über Bibeltexte
Gut geführt
Du bist mein wunderbarer Hirte,
der mich bis hierher gnädig führte.
Und du tust es heut und morgen;
bei dir bin ich stets geborgen,
weil du mich ja von Herzen liebst
und mir nur das Beste gibst.
Ich werde keinen Mangel leiden;
du bringst mich auf gute Weiden
und leitest mich zur Wasserstelle.
Ich bin bei dir doch an der Quelle,
weil du mich gute Wege führst
und mich dabei begleiten wirst.
Du lässt mich niemals aus den Augen.
Und wenn Täler mich auslaugen,
deckst du mir so reich den Tisch
und hältst meine Seele frisch.
Du tröstest mich und machst mir Mut,
sodass dein Frieden in mir ruht.
Am Ende werd’ ich dann erkennen:
Nichts kann mich hier von dir trennen.
Bei Sonne und den dunklen Wolken
wird dein Erbarmen mir noch folgen.
Du wirst für immer bei mir sein;
du bist die Zuflucht, mein „Da-Heim“!

Gedichte über Bibeltexte
Gedichte über Bibeltexte

Mein Licht und mein Heil
Du bist mein Licht und mein Heil;
vor wem soll ich mich ängsten?
Du siehst von mir jedes Detail;
du kennst mich doch am längsten.
Du bist meine Lebenskraft;
vor wem soll mir noch grauen?
Du stärkst mich wirklich meisterhaft;
ich kann dir stets vertrauen.
Auch wenn es finster in mir ist,
mich Dunkelheit umfängt,
bist du es, der mich nicht vergisst,
mir ein Himmelslichtblick schenkt.
Auch wenn Furcht mich übermannt,
der Zweifel an mir nagt,
so reichst du mir die starke Hand,
an der ich vieles wag.
Auch wenn ich meine Grenzen spür’,
die Ohnmacht mich befällt,
so weiß ich doch: Du bist bei mir;
du bist es, der mich hält.

Kraft-Quelle
Was auch immer mich beschwert,
die Seele hin und wieder leert —
das lege ich vor dir jetzt hin.
Ich komm’ zu dir, so wie ich bin.
Du bist die Quelle, die mich tränkt,
mir kostbar guten Wein einschenkt,
die meinen Durst nach Leben stillt,
sodass das Herz bald überquillt.
Drum nehme ich mir öfters Zeit
für die Begegnung nur zu zweit.
Ich spüre, wie du mich auffängst,
mich mit Liebe reich beschenkst.
Ich sprech’ mich aus und hör’ dir zu;
die Seele findet wieder Ruh’.
In deinem Licht seh’ ich das Licht.
Und das allein gibt Zuversicht!
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Ergreifend von Gott ergriffen
Ich hab´s noch nicht begriffen;
es ist fast wie ein Traum.
Doch bin ich jetzt ergriffen:
Ich darf dir, Gott, vertrau´n.
Du bist mein Licht, mein Leben,
die Hoffnung und das Ziel.
Du hast mir Halt gegeben,
nachdem ich so tief fiel.
Ich lief in deine Arme.
Sie waren ausgestreckt.
Ich spürte dein Erbarmen,
hab´ Liebe erst entdeckt.
Seitdem blick´ ich nur vorwärts,
ergreife deine Hand
und liebe so dein Vaterherz.
Es ist mir zugewandt
und lässt mich ganz vergessen,
was früher einmal war:
die Not und das Vermessen,
das Unrecht auch sogar.
Ich will nur auf dich sehen,
gestalten deine Welt
und deine Wege gehen,
weil uns das so gefällt.
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Gedichte über Bibeltexte
Hinter den Bergen
Ich sehe zu den Bergen hoch,
entdecke in der Größe doch
den Einen, der dahintersteht,
auf meiner Reise mit mir geht
und meinen Fuß nicht gleiten lässt.
Er hält mich ja auf ewig fest.
So wandre ich auf meiner Reise
und singe laut und manchmal leise:
Der gute Hirte — dieser Schäfer —
ist nie und nimmer hier ein Schläfer.
Er hilft mir, wenn ich ihn drum bitte,
behütet meine Lebensschritte.
Doch heißt das ja nicht unbedingt,
dass mir jetzt alles gut gelingt.
Auf meinem Weg zu dem Daheim
liegt mancher große Stolperstein.
Es gibt den Umweg, die Sackgasse
und auch den Stau auf meiner Straße.
Trotz Stürme, Regen und Gewitter
verspricht der treue Menschenhüter,
dass er niemals von mir weicht,
bis ich das große Ziel erreicht.
Früher sang —nach dem Prinzip —
ein Reisender das Wallfahrtslied!
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Trost-Reich
Bist du traurig und verdrossen,
fühlst von Menschen dich verstoßen,
dann komme doch in meine Nähe,
weil ich dich sehr gut verstehe.
Bist du falsch und ungerecht
und dir geht es danach schlecht,
schließ’ ich dich in meine Arme.
Spüre, wie ich mich erbarme.
Bist du mühselig, belastet,
jemand, der durch’s Leben hastet,
dann komme doch zu mir gelaufen;
du darfst gern bei mir verschnaufen.
Ist deine Not auch riesengroß —
ich bin bei dir, mein liebes Kind,
und spende dir auch meinen Trost,
bis deine Tränen getrocknet sind.
Als Papa hab’ ich ganz viel Kraft;
du darfst dich an mich schmiegen.
Als Mama will ich dauerhaft
in Schutz und Zärtlichkeit dich wiegen.

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Fruchtbar
Am Weinstock hängen Reben —
so saftig und so prall.
In allen steckt das Leben;
das sieht man überall.
Sie lassen sich nur hängen,
und niemand treibt sie an,
sich richtig anzustrengen;
sie sind am Weinstock dran.
Hier wollen sie nur bleiben
und denken nicht an Flucht.
So geht das Wachsen, Treiben;
dadurch bringen sie Frucht.
Ich möchte neu begreifen,
was in dem Gleichnis klingt:
Ich werde wachsen, reifen,
wenn es mir auch gelingt,
beim Schöpfer „abzuhängen“,
bewusst bei ihm zu sein.
So kann er mich durchtränken
mit seinem guten Wein.
Wenn ich mich ihm ergebe
und seine Nähe such’,
dann sieht man — wie bei Reben —
bei mir auch ganz viel Frucht!

Unverblümt
„Seht die Blumen auf dem Felde…-
Was ist das doch für ein Gemälde!
In ihrer großen Farbenpracht
sind sie nur für euch gemacht.
Auch schuf ich sie in vielen Arten
für die Wiese, für den Garten.
Sie weben und sie spinnen nicht,
bekleiden hier auch keine Pflicht.
Sie sind nur herrlich anzusehen
und müssen auch schon bald vergehen.
Ich hab‘ die Blumen schon sehr gern,
doch ihr seid mein Augenstern,
erwählt, gekrönt, mein größtes Glück!
Euch habe ich noch mehr im Blick.
In mir seid ihr rundum geborgen.
Darum macht euch doch keine Sorgen
um Kleidung, Trinken und das Essen.
Ich werde euch doch nie vergessen!“
All das spricht Jesus uns heut zu.
Mir macht das Mut; ich finde Ruh‘.
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