Gedichte über das Da-heim
Gedichte über das Da-Heim
Reime, die heimwärts bringen

Gedichte über das Da-Heim
Ich mach' mich auf
Ich mach’ mich auf und komm’ zu dir,
lass’ das, was stört, nun hinter mir.
Die Sehnsucht hat damit ein Ende;
ich leg’ mein Sein in deine Hände.
Längst kamst du, Gott, mir entgegen –
mit deiner Liebe, mit dem Segen.
Und weil du mir ganz nahe kommst,
sogar in meiner Seele wohnst,
kann ich es auch in mir erspüren,
wie Himmel und Erde sich berühren.
Trotz Grenzen und so mancher Schmerzen
hab‘ ich nun den Himmel im Herzen!
Heimweg
Du hast die Arme ausgestreckt;
ich laufe dir entgegen.
Schon lange hast du mich entdeckt —
auf allen meinen Wegen,
wo manches schief gelaufen ist;
ich stehe jetzt daneben.
Und doch werd’ ich von dir begrüßt;
du hast so viel zu geben.
Bei dir spüre ich Wärme;
so lang hab’ ich gefroren.
Ich weiß mich aus der Ferne
verlassen und verloren.
Doch nun kehr‘ ich endlich heim;
ich sehe schon dein Freuen
und will zu dir ganz ehrlich sein:
Es gibt viel zu bereuen …
Du wirfst mir überhaupt nichts vor;
von dir bin ich geliebt.
Ich fühle mich wie neugebor’n;
du bist es, der nur gibt.
Ich will von dir nie wieder fort —
auch nicht für ein paar Stunden.
Du bist ab jetzt mein Zufluchtsort;
dein Herz hat mich gefunden!
Gedichte über das Da-Heim
Gedichte über das Da-Heim
Die kleine Hütte
Hier ist die kleine Hütte —
vielleicht ein großes Schloss.
Ich gehe ein paar Schritte;
die Neugier ist sehr groß.
Es ist hier leider düster;
im Innern brennt kein Licht.
Ich hör’ nicht mal Geflüster
und sehe kein Gesicht.
Wer mag hier drinnen wohnen;
warum ist niemand da?
Sind es vielleicht Personen,
die ich noch niemals sah?
Ich warte noch sehr lange,
dann öffne ich die Tür.
Mir wird nun angst und bange;
wer lebt in dem Quartier?
Ich schleiche durch die Räume
und wundere mich schier.
Sind das nur meine Träume?
War ich schon früher hier?
Es ist das Haus des Herzens;
vorzeiten ging ich fort.
Mich trieben viele Schmerzen
an manchen fremden Ort.
Doch fand ich nirgends Heimat;
so komm’ ich wohl zurück
und nehme das, was wehtat,
bewusst in meinen Blick.
Ich repariere Schäden,
entsorge allen Schmutz
und öffne Fensterläden,
das Haus kriegt hellen Putz.
Es strahlt im neuen Glanze —
so herrlich frisch und rein.
Ich singe laut und tanze …
im wärmsten Sonnenschein.
Für immer will ich bleiben;
ich wohne bei mir selbst.
Von hier kann mich nichts treiben;
ich bau’ mein Haus auf Fels!
Gedichte über das Da-Heim Gedichte über das Da-Heim
Gedichte über das Da-Heim
Pfad der leisen Sohlen
Du hattest nochmal angefangen
und warst den weiten Weg gegangen.
Er war steinig und verschlungen —
mit Tälern und Erhebungen.
Du wolltest trotzdem nicht zurück
und nahmst das Ziel in deinen Blick.
So viele Steine trugst du mit;
du fühltest sie bei jedem Schritt,
und warfst sie ab: die schwere Last.
Du hieltst nur fest, was zu dir passt,
sodass du dich im neuen Land
allmählich auf dich selbst besannst!
Hier nimmst du dich inzwischen ernst;
du hörst nun auf dein eigenes Herz
und machst auch das, was dich erfüllt,
was nur der Spur von Liebe gilt.
Da kannst du Menschen nun abholen —
auf deinem Pfad der leisen Sohlen!
Friedvoll hinterfragt
Liebst du im Grau die Vielfalt der Farben?
Merkst du den Reichtum im vielen Darben?
Suchst du die Versöhnung nach einem Streit?
Tanzt du mit Freude auch mitten im Leid?
Glaubst du im Sterben ans ewige Leben?
Suchst du im Fallen die Kraft zum Erheben?
Spürst du in Krankheit das bleibende Heil?
Ahnst du das Größte im kleinen Detail?
Nutzt du den Schatten im strahlenden Licht?
Siehst du die Träne im frohen Gesicht?
Hörst du das Schweigen hinter dem Reden?
Glaubst du in Krisen noch an den Segen?
Fühlst du die Ruhe in Turbulenzen?
So lebst du in Freiheit … mitten in Grenzen
und auch im Frieden — selbst in der Schlacht,
denn du bist daheim unter jedweden Dach!