Gedichte zu biblischen Personen
Gedichte zu biblischen Personen
Reime über Menschen aus dem Wort Gottes

Gedichte zu biblischen Personen
Noah
Als Noah an der Arche baut,
wird ihm von Ferne zugeschaut.
Die Leute haben laut gedacht:
„Was dieser arme Irre macht,
hat weder Hand noch einen Fuß;
hier existiert doch gar kein Fluss,
auf dem das Schiffchen schwimmen kann.
Warum tut sich der Mann das an?“
Sie wissen nicht, was Noah weiß:
Er baut die Arche mit viel Fleiß,
weil Gott ihn — voller Traurigkeit —
in seine Pläne eingeweiht.
Mit ein paar Tieren, Noahs Clan
fängt Gott nochmal von vorne an.
Die andren Menschen will er richten
und seine Welt hier fast vernichten …
So kommt es, wie es kommen muss:
Gott macht mit dieser Erde Schluss.
Nur Noah, der ihm treu ergeben,
darf jene Sintflut überleben.
Danach bleibt Gott uns Menschen treu;
er denkt noch einmal um und neu.
Die Liebe wird nicht mehr entzogen;
als Zeichen gibt‘s den Regenbogen.
Er nagelt sich dann darauf fest,
weil er sein Kind ja sterben lässt —
an Brettern, die die Welt bedeuten
und eine Gnadenfrist einläuten.
Die Zeit des Opferns ist vorbei.
Gott spricht jetzt jeden Menschen frei,
der seine Sünden tief bereut
und an der Segensflut sich freut!
Gedichte zu biblischen Personen
Gedichte zu biblischen Personen
Simons Dreh- und Angelpunkt
Jetzt endlich hat er kehrtgemacht —
nach dieser viel zu langen Nacht.
Kein Fisch hat heute angebissen;
und dennoch ist das Netz zerrissen,
sodass er müde und bedrückt
am Ufer alles wäscht und flickt.
Doch Jesus hat ihn längst gesehen
und will ihm auch zur Seite stehen,
wär‘ da nicht diese Menschentraube,
um mehr zu hören von dem Glauben.
So spricht er Simon zunächst an,
ob er vom Boot aus sprechen kann.
Als er die Predigt dann beendet,
hat er sich Simon zugewendet:
„Fahr‘ nochmal auf den See hinaus
und werfe deine Netze aus!
Vertraue mir; du wirst schon sehen:
Es können Wunder noch geschehen!“
Der Simon nimmt den Herrn beim Wort
und zieht den großen Fang an Bord.
Er freut sich so — und gut gelaunt
hat er das Wunder dann bestaunt.
Er will den Meister dafür preisen
und nicht mehr länger um sich kreisen.
Und Jesus sagt: „Fürchte dich nicht!
Ich nehme dich jetzt in die Pflicht
und werde mit dir neu beginnen;
du darfst Menschen hier gewinnen!“
So tut der Jünger weltweit kund:
Gott ist der Dreh- und Angelpunkt!
Der Pharisäer Nikodemus
Der Pharisäer Nikodemus
hat über Gott schon viel gewusst
und auch Erfahrungen gemacht.
Und dennoch treibt es ihn bei Nacht
zu Jesus hin, der Wunder tut.
Er hofft und glaubt, fasst durch ihn Mut,
weil dieser Meister andres lehrt,
die Kranken heilt und Herzen nährt.
Erst redet er den Brei ganz heiß.
Doch Jesus sagt, was er nicht weiß:
„Du musst noch einmal hier auf Erden
von oben schlicht geboren werden —
durch Wasser und durch meinen Geist,
der dir den Weg zum Himmel weist …
Ich möchte dich mit Liebe füllen
und rundum auch in Gnade hüllen!“
Im klugen Kopf macht es kaum „klick“.
„Muss ich in Mutters Schoß zurück?
Es muss ein andrer Wind noch wehen!
Wie soll die Neugeburt geschehen?“
Ob Jesu Botschaft ihn durchdringt,
ob er „ins kalte Wasser springt“,
wird in der Bibel nicht erzählt.
Da steht, dass er „sich zu ihm hält“.
~ ~
Gott schaut hinter die Kulissen,
denn es geht mehr als um Wissen,
was den Glauben und die Schrift
seinerzeit wie heut betrifft.
Er will dich durch’s Leben führen
und dich im Herzen tief berühren,
weil er zu dir auch ganz fest hält —
auf dem Weg durch diese Welt.
Soll ein andrer Wind nun wehen,
kann die Neugeburt geschehen,
die von oben ganz gesteuert
dich als Menschen hier erneuert.
Die Verwandlung wird man merken —
in den Schwächen und den Stärken,
weil du ein Kind des Höchsten bist
und seine Liebe durch dich fließt.
Der Mann vom Teich Betesda
Achtunddreißig Jahre lang
ist der arme Mann schon krank.
Solange liegt er auch am Teich
und träumt sich in das Himmelreich,
wo alle Schmerzen, alle Wunden,
wo die Tränen längst verschwunden
und es ihm viel besser geht,
weil er auf beiden Beinen steht.
All seine Träume sind dahin;
er sieht im Leben kaum noch Sinn.
So ist er auch nicht aufgeregt,
wenn sich das Wasser rasch bewegt,
das hier ein Engel leicht berührt,
was nur für den zur Heilung führt,
der jetzt zuerst zum Tümpel kriecht
und Zukunftsduft schon wieder riecht.
In diesem Mann herrscht also Nacht.
So zieht er auch nicht in Betracht,
dass Jesus noch bei ihm erscheint,
dass er es gut mit ihm jetzt meint.
Er fragt den Mann mit viel Gefühl,
ob er gesund noch werden will,
denn nach der langen Leidenszeit
ist das kaum Selbstverständlichkeit.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Der Herr sagt zu dem Mann: „Geh hin!“
Er steht seitdem auf seinen Füßen
und kann das Glücksgefühl genießen,
das Leben in die Hand zu nehmen.
Nichts und niemand soll ihn lähmen,
zu sich selber jetzt zu stehen,
vielleicht den Weg mit Gott zu gehen!
~ ~
Oft hat Gott den langen Atem;
mit Geduld lässt er mich warten,
bis er kommt … mit Trost und Licht
und endlich auch ein Machtwort spricht.
Womöglich bin ich — ungeschönt —
an das Schlimme schon gewöhnt.
Und so erwarte ich nichts mehr;
der Kopf ist voll, das Herz bleibt leer!
Wenn ich auf das Vertrauen setz’,
dann merke ich es bis zuletzt:
Der große Gott hat keine Grenzen —
trotz der Lebensturbulenzen.
Er kommt zu mir zur rechten Zeit
mit seiner Macht und Möglichkeit
und nimmt sich meiner Nöte an:
Die Frage ist: Glaub’ ich daran?
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Ausgeraubt oder reich beschenkt
Ein Mann, der an das Gute glaubt,
muss Grausames ertragen.
Er wird von Fremden ausgeraubt,
getreten und geschlagen.
Am Wegesrand liegt er verletzt —
wahrscheinlich viele Stunden.
Wer hilft dem armen Mann denn jetzt,
verbindet seine Wunden?
Ein Priester und auch ein Levit …
wir kennen die Geschichte … —
sie haben sich nicht hingekniet,
den Mann nicht aufgerichtet.
Ein Fremdling nimmt sich seiner an;
er wird nun für ihn sorgen,
weil Liebe halt nicht anders kann.
Sie bleibt ja nicht verborgen.
Was spricht mich an aus dem Bericht —
das Nehmen oder Geben?
Seh’ ich dahinter nur die Pflicht;
muss ich mich stets bewegen?
Vielleicht bin ich ja ausgeraubt;
es bluten meine Wunden.
Ich bin nicht mehr, der Gutes glaubt;
hab’ Hilfe nicht gefunden.
Der Text zeigt beides hier zugleich;
ich darf mich hinterfragen.
Mal bin ich arm, mal bin ich reich;
fühl’ Wohl und Unbehagen.
Ich darf zum großen Helfer sehen;
er wird mich sanft beleben.
Und so kann ich zum Nächsten gehen,
darf Trost und Kraft ihm geben!
Das Nein in Nain entdecken
Schwer hat diese Frau zu tragen
und es blutet auch ihr Herz,
denn sie spürt in jenen Tagen
nur noch Trauer und den Schmerz.
Schon den Mann hat sie verloren
und nun stirbt auch noch ihr Kind,
sodass Zweifel in ihr bohren:
„Wo liegt darin nur der Sinn?“
Doch der Herr kommt ihr entgegen,
lässt die Frau jetzt nicht im Stich,
spricht zu ihr auch ganz verwegen,
sanft das Trostwort: „Weine nicht!“
Dann berührt er forsch die Barre,
sagt zum toten Sohn: „Steh‘ auf!“
Drum erhebt sich der Erstarrte;
es gibt Freude jetzt zuhauf.
Gott zeigt uns an diesem Jüngling
aus der Stadt mit Namen Nain,
dass er Hoffnung mit sich bringt;
er spricht zu dem Tod das „Nein“.
Gott geht weiter, als wir denken,
wenn um uns schon alles stirbt.
Er will neues Leben schenken,
das zum Himmel führen wird!
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Der Pharisäer und der Zöllner
Im Tempel sind zwei Herren;
sie wollen Gott verehren —
auf ihre eigne Weise.
Sie sagen laut und leise,
was ihre Herzen tief bewegt
und was sie bislang prägt.
Der eine meint ganz echt:
Er wäre schon gerecht,
weil er sich an Gebote hält
und macht, was für ihn zählt.
Mit „meiner, mir und mich“
spricht er vor Gott für sich.
Der andre steht am Rand —
von Scham ganz übermannt.
So vieles hat er falsch gemacht
und jetzt erst richtig nachgedacht,
was er nur kurz in dem Gebet
ganz ehrlich auch vor Gott gesteht.
Was sagen mir die Männer?
Es ist schon ein Dilemma,
wenn ich mich selbst erhöhe
und nicht den Nächsten sehe.
Er ist mein Gegenüber
und Gott hat mich nicht lieber …
Die Haltung ist so wichtig.
Erst dann lebe ich richtig,
wenn ich mich nun verneige,
den Menschen Achtung zeige.
Wie Gott darf ich auch lieben
und mich in Demut üben!
Der reiche Kornbauer
Ein Bauer ist am Ackern —
und das seit Jahr und Tag.
Er hat sich abgerackert,
sodass er nicht mehr mag.
Er möchte endlich leben
und tun, was ihm gefällt
und nicht nur alles geben
auf seinem großen Feld.
So fängt er an zu träumen;
er schmiedet einen Plan
und baut größere Scheunen,
wo er mehr speichern kann.
Der Bauer ist zufrieden;
sein Traum wird schließlich wahr.
Doch ist er bald verschieden.
Gott selbst nennt ihn: „Du Narr!“
Zu sehen ist nicht schwierig,
was die Geschichte lehrt.
Bin ich nur stolz und gierig,
leb’ ich total verkehrt.
Denk‘ ich auch an den Nächsten
und teil‘ mit ihm mein Gut,
bin ich reich bei dem Höchsten
und das macht allen Mut!