Mutmach-Gedichte
Mutmach-Gedichte
Reime, die die Seele durchatmen lassen
Mutmach-Gedichte
Unbezahlbar
In meiner Hand habe ich hier
ein dünnes, kleines Stück Papier –
unerheblich, nutzlos, nichtig …
eigentlich auch gar nicht wichtig.
Doch die Bundesbank hat überlegt,
den Wert des Scheinchens festgelegt.
Fünfzig Euro – hoch geschätzt –
wurde für ihn durchgesetzt.
Nun kann ich diesen Geldschein halten
oder auch zusammenfalten,
kann ihn kräftig auch zerknüllen,
beschmutzen, schlagen, anbrüllen,
kann ihn feste treten, werfen
und die Falten noch verschärfen.
Doch er bleibt von uns begehrt:
Denn er behält ja seinen Wert!
Der Mensch – materiell betrachtet –
ist nicht wert, dass man ihn achtet.
Er besteht aus Wasser größtenteils,
aus Mineralien – ebenfalls.
Doch – der Schöpfer sagt ganz klar:
„Du bist gut und unbezahlbar,
weil ich dich liebe, um dich warb,
meinen Sohn auch für dich gab!
Mag sein, man hat dich ausgeschaltet,
oft genug zusammengefaltet,
fühlst dich missachtet und zerknüllt,
vielleicht nicht richtig ausgefüllt.
Doch ganz egal, was bisher war:
Für mich bist du ganz wunderbar –
Durch Jesus habe ich dich befreit.
Dein Wert steht fest – für alle Zeit!“
Die Hände falten
Ich will die Hände falten
und komme, wie ich bin.
Ich möchte innehalten,
leg’ alles vor Gott hin —
die Ängste und die Nöte
und was mein Herz beschwert.
Ich merke dann beim Beten,
wie Gott mir hilft, mich nährt.
Mein Latein ist jetzt am Ende;
mir kommt alles spanisch vor.
Wenn ich doch Hilfe fände;
vielleicht ein offnes Ohr …
Im Herzen wehen Winde;
sie toben stark und wild.
Wenn einer zu mir stünde,
der alle Stürme stillt …
Die Hoffnung liegt im Sterben;
sie ist zu Tod erschreckt.
Wenn es doch einen gäbe,
der sie jetzt auferweckt …
Die Angst sitzt mir im Nacken;
sie schultert sich so schwer.
Könnt‘ einer sie nur tragen;
versenkte sie im Meer …
Werd’ ich vor Gott ganz still,
so führt er mir vor Augen:
Er ist mein Fels und Ziel —
ich darf ihm gerne glauben.
Er macht die Berge eben
und Finsternis zum Licht.
Ins Tote bringt er Leben;
aus Angst wird Zuversicht!
Mutmach-Gedichte
Wunder-voll
Du bist eine Kostbarkeit –
seit jeher und für allezeit…
ob du dich auch dagegen wehrst
oder dich noch selbst entehrst,
ob du alt bist oder jung –
mit ganz viel oder wenig Schwung,
ob du in Dur singst oder Moll –
für Gott bist du stets wunder-voll!
Ein Stück vom Glück
Wenn du einen Menschen hast,
der dich meint, der zu dir passt,
in jeder Lage zu dir steht —
egal, wie es dir wirklich geht,
dann bist du reich, denn das ist Glück;
du hast vom Himmel schon ein Stück!
Versorgt
Das Sorgen zerrt an deinen Nerven
und raubt dir eine Menge Kraft.
Gott bittet dich, auf ihn zu werfen,
was dich herumtreibt, was dich schafft.
Er kann wirklich für dich sorgen,
denn er hat den Überblick.
Um dein Gestern, Heute, Morgen
kümmert er sich recht – geschickt!
Mutmach-Gedichte
Er-wartet
Von außen sieht man meine Kraft,
das Lächeln und die Leidenschaft.
Die Menschen halten mich für schlau,
weil ich noch träume, mich viel trau‘.
Sie sehen, wo ich vorgedrungen
und was mir schon ganz gut gelungen!
Tief innen fühl’ ich mich kaum groß;
ich bin oft ängstlich, hoffnungslos.
Die Freiheit zeigt sich dann als Haft;
mir fehlt der Mut, ich bin erschlafft
und hab‘ die Zweifel nur im Blick —
auch jedes kleine Missgeschick.
Wie will ich sein? Wer bin ich nun?
Was soll ich mit dem Wissen tun?
Wohin kann ich tatsächlich gehen;
wer will mich hier umfassend sehen?
Ich bin so froh, dass Gott mich kennt
und sich von mir nie wieder trennt!
Mit meinen ganzen Differenzen
und allen Siegen, Turbulenzen
darf ich immer zu ihm kommen;
er hat mich längst angenommen!
Täglich füllt er Herz und Hände,
führt mich durch die Widerstände.
Auf ewig richtet er mich auf,
begleitet meinen Lebenslauf.
Er ist die Zuflucht, mein Da-Heim.
Ich bin und bleibe ewig sein!
Liebe-Voll
Was hat Wert, ist wichtig
und was bleibt hier bestehen?
Was ist null und nichtig
und was wird einst vergehen?
Ich will mich entscheiden,
genauer hinzuschauen?
Was wird einmal bleiben;
worauf kann ich vertrauen?
Es sind nicht die Karriere
und nicht „das liebe Geld“,
die Macht, der Ruhm, die Ehre,
was letzten Endes zählt.
Nur eins ist zu erstreben
und was auf Erden gilt,
wenn wir die Liebe leben,
mit der uns Gott erfüllt.
Sie ist das Allergrößte,
was uns verändern wird —
das Schönste und das Beste,
weil sie das Herz berührt.
Mit Wurzeln und mit Flügeln
gibt sie uns hier Substanz,
sodass wir weitersegeln —
mit Mut und Toleranz!
Wir landen bei dem Nächsten,
der noch nach Liebe lechzt.
Wir richten auf und trösten,
damit er nicht mehr ächzt.
So sind wir halt verbunden —
mit einem starken Band.
Es heilen manche Wunden,
weil uns die Liebe fand!
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Land in Sicht
Starker Sturm ist aufgezogen;
das Meer in dir ist aufgewühlt,
und du kämpfst mit großen Wogen.
Das Leben hat sich abgekühlt.
Doch obwohl die Wellen toben
und der Regen in dir fällt,
schaust du hoffnungsvoll nach oben —
zu dem Einen, der dich hält.
Denn er hat dich schon getragen
durch so manchen starken Sturm.
In den Nächten — nicht an Tagen
sahst du zum Licht am Leuchtturm,
das die Hoffnung nicht verwehte
und das dir die Richtung wies,
bis der Wind sich wieder drehte,
weil dich der Eine nicht verließ.
Doch noch ruderst du verwegen —
auf dem weiten, großen Meer.
An der Seele tropft der Regen
und der Sturm macht alles schwer.
Du entdeckst dann in der Weite
auch des Leuchtturms helles Licht,
das die Botschaft nun verbreitet:
Es kommt wieder Land in Sicht!
Selbstwert mit Gefühl
Du lässt dich heute treiben …
im Meer, das dich bewegt.
Du kannst es kaum beschreiben,
wie dich das Wasser trägt.
Das willst du nur erspüren,
bewahrst jetzt ruhig Blut.
Es gibt nichts zu verlieren.
Mit dir ist alles gut!
Du hast dich abgestrampelt —
vielleicht dein Leben lang,
in dir auch viel zertrampelt;
das war kein schöner Gang.
Du wurdest immer müder,
bewahrtest deinen Schein.
Doch heute bist du klüger;
es geht nur um dein Sein.
Du hast doch eine Ehre,
ein Selbstwert mit Gefühl.
Du bist befreit von Schwere,
willst nicht mehr viel zu viel.
Du bist nicht mehr getrieben —
im Meer, das Leben heißt
und kannst dich selber lieben,
was Frieden dir verheißt!
Mutmach-Gedichte
Gedichte
Was du mir bist
Was du mir bist, mein Gott und Herr,
fällt zu beschreiben gar nicht schwer:
Ruhe ich, bist du die Bank.
Singe ich, gibst du den Klang.
Lache ich, bist du mein Glück.
Schaue ich, gibst du den Blick.
Gehe ich, bist du die Meile.
Schreibe ich, wirst du zur Zeile.
Rede ich, bist du mein Wort.
Fliehe ich, schenkst du den Ort.
Weine ich, wirst du zur Träne.
Träume ich, hast du die Pläne.
Scheiter ich, bist du mein Heil.
Suche ich, bist du mein Teil.
Gebe ich, zeigst du Gewinn.
Leide ich, gibst du noch Sinn.
Schweige ich, bist du das Reden.
Sterbe ich, bist du das Leben.
Hier ist niemand dir, Gott, gleich:
Dir zu begegnen, macht mich reich!
Das Gewand des Wortes
Das Wort trägt derzeit ein Gewand —
es ist schon recht verschlissen.
Vom Hoffnungs- oder Liebesband
will es hier nichts mehr wissen.
Es hat sich irgendwie verstrickt;
nun laufen schon die Maschen.
So hat es nun ein Kleidungsstück
mit Löchern in den Taschen.
Dem Wort ist dieses Kleid zu alt;
es will nichts mehr verschleiern
und möchte sich — in der Gestalt —
nun ganz und gar erneuern.
Es kleidet sich ansprechend ein
und schätzt nun das Gewand.
In aller Munde will es sein —
so hübsch und wortgewandt!
Gedichte