Rätselhafte Zeiten
In einer Krankheitsphase entsteht ein heilsames Buch
Rätselhafte Zeiten.

Was mache ich, wenn ich rätselhafte Zeiten erlebe? Das fragte ich mich im Februar 2022. Ich war sehr krank. Der Schnee fiel darum im meinem Herzen und führte mich fast aufs Glatteis. Denn ich war versucht, den Mut zu verlieren und die Hoffnung aufzugeben, dass der Winter jemals enden würde. Doch — irgendwann erinnerte ich mich an ein Zitat von Viktor Frankl: „Sinn kann nicht gegeben werden, sondern muss gefunden werden.“ Also überlegte ich, wie ich der Krise ihren Zweck abgewinnen und in der dunklen Zeit die Wintersonne in mein Zimmer holen konnte.
Vergessen werde ich es nie: Ich lag erschöpft in meinem Bett und kramte in meinem Oberstübchen, was mir in der Vergangenheit so richtig Spaß gemacht hatte. Eine Weile dauerte es schon, aber bald sahen meine Freunde ein breites Lächeln auf meinem Gesicht. Es war mir eingefallen! Und — natürlich hatte es etwas mit dem Schreiben zu tun: Vor zehn Jahren konnte ich meiner Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen, während ich 366 verschiedene neuartige, einzigartige Rätsel entwarf und mit Versen oder Texten aus der Bibel füllte. Dass damals das Buch „RÄTSELANDACHTEN für ein ganzes Jahr“ daraus wurde, welches später der Brunnen Verlag publizierte, ahnte ich nicht. Ich hatte einfach nur Freude daran, Neues zu schaffen …
Im Laufe der folgenden Jahre sammelte ich weitere Rätselarten. Immer wenn mir etwas noch nicht Vorhandenes einfiel, legte ich es in einem bestimmten Ordner auf meinem Computer ab. Tja, und nun war es wohl an der Zeit, es zu sortieren, in Form zu bringen und mit Leben zu füllen. Da ich körperlich ein wenig geschwächt war, nahm ich mir vor, ein Rätsel pro Tag zu gestalten. Das beflügelte mich so sehr, dass ich darüber sogar meinen Kummer für ein paar Stunden vergaß. Die Wochen der Krankheit wurden mit Sinn gefüllt, sodass ich Gott abends zumindest für eine Sache am Tag immer danken konnte: das entworfene Rätsel.
Wie gesagt: Eigentlich wollte ich mir selbst etwas Gutes tun und vielleicht auch noch für meine Freunde und Gemeinde Weihnachtsgeschenke erschaffen. Doch je mehr Seiten in dem Dokument entstanden, desto begeisterter wurde meine Familie, die am Abend öfter das Rätsel löste und das Gedicht las, das ich als Ergänzung dazu geschrieben hatte. „Das Buch ist einmalig; das kannst du getrost Verlagen vorstellen!“, meinten meine Liebsten überzeugt.
Am 12. Mai 2022 war das Manuskript komplett. Ich schickte es an vier Verlage. Und — bereits am darauffolgenden Tag bekam ich von einem Lektor des KAWOHL Verlags eine E-Mail, der großes Interesse bekundete. Wir telefonierten ausgiebig miteinander … Tja, und nun gibt es dieses Buch bereits im Handel: 52 RÄTSELANDACHTEN.
Was mache ich also, wenn ich rätselhafte Zeiten erlebe? Ich erfinde selber Rätsel für alle, die Gedichte lieben und gern knobeln …