Du bist ein Geschenk

Du bist ein Geschenk

Eine Unterredung zwischen Vater und Kind über dessen Identität 

Du bist ein Geschenk

Zu sehen ist eine Frau, die auf ein Feld sieht / Du bist ein Geschenk

Mein lieber Vater,

irgendwie habe ich meine Freude verloren. Ich bin so müde, erschöpft und kraftlos, weil ich unermüdlich für dich arbeite. Immer gebe ich mein Bestes, um dich dadurch zu loben. Doch — wenn ich ganz ehrlich sein darf, dann gibt mir das alles keine Erfüllung mehr. Und ich frage mich: Warum ist das so? Wie kann das sein?

Mein liebes Kind,

vertraue darauf: Ich habe deine Anstrengungen und Taten gesehen und schätze auch, dass du mir auf diese Weise deine Liebe zeigen möchtest.

Vertraue darauf: In meinen Augen bist du etwas ganz Besonderes. Du bist so wertvoll für mich, dass ich alles dafür getan habe, damit du aus meiner Liebe leben kannst. Sie ist vollkommen bedingungslos. Du musst sie dir nicht erarbeiten.

Vertraue darauf: Es geht mir immer mehr um dein Sein und nicht um dein Tun. Und darum lade ich dich ein, einfach meine Nähe zu suchen. Komm zu mir und ruhe dich aus. Schlafe in meinen Armen ein. Erhole dich. Anschließend setze dich an meinen Tisch. Ich versorge dich mit den leckersten Speisen und Getränken, die dir munden und neue Kraft schenken. Als mein Kind darfst du aus meiner Fülle und Großzügigkeit leben. 

Was wäre ich für ein Vater, wenn ich meine Kinder wie Knechte behandeln würde? Je öfter du fortan Zeit mit mir verbringst, desto mehr darfst du erfühlen, dass es mir nicht auf deine Leistungen ankommt, sondern auf eine echte Beziehung zu dir.  Das wird dich sowohl stärken als auch erneuern. Und dann überlegen wir gemeinsam, welche Gaben und Talente dich auszeichnen. Sie kannst du künftig mit Freude verschenken, weil du erkannt hast, dass du ein großes Geschenk für mich bist!

Du bist ein Geschenk