Seelsorge-Gedichte
Seelsorge-Gedichte
Reime, die die Seele durchatmen lassen

Seelsorge-Gedichte
Special Guest
Als du das Licht der Welt erblickt,
da war dein Schöpfer so entzückt,
dass er sich kurz vor dir verbeugte
und auf dein kleines Bäuchlein zeigte.
Man hörte ihn, wie er mit Macht
ganz leise, lächelnd zu dir sprach:
„Ich hab’ mir einen Wunsch erfüllt:
Ich schuf dich — als mein Ebenbild,
so ganz brillant und wunderbar;
du bist ein Einzelexemplar!“
So sieh’ dich doch mit Gottes Blick:
Du bist ein echtes Meisterstück —
ein Original, ein Unikat,
das so viel von dem Meister hat.
Drum höre auf, dich zu vergleichen;
gedenke mehr an Gottes Zeichen:
das kleine Loch in deinem Bauch!
Du bist auch hier durch seinen Hauch —
sein Atem, der dich leben lässt …
auf Erden hier als „Special Guest“!
Seelsorge-Gedichte
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Ich hab genug
„Ich hab genug!“, das sagt er laut,
als seine Faust auf den Tisch haut.
„Ich geb mich hin — mit viel Elan!
Seit Jahren steh ich meinen Mann.
Doch keiner würdigt, was ich leiste,
und dabei bin ich hier der treuste,
beste, freundlichste Kollege …
stets bescheiden und integer.
Mein Verdienst ist doch ein Hohn.
Der Chef erhöht heut nicht den Lohn —
wie stets und ständig halbjährlich.
Was er macht, ist jetzt doch spärlich.
Hat dieser Mensch wirklich Courage?
Das Handeln bringt mich so in Rage!“
„Ich hab genug!“, das sagt sie still
mit einem dankbaren Gefühl.
Seit Jahren ist sie chronisch krank;
das äußert sich an ihrem Gang.
Mit Schmerzen kommt sie nur voran.
Und dennoch steht sie „ihren Mann“.
Sie hat die Kinder großgezogen.
Und als die beiden ausgeflogen,
da geht ihr Göttergatte fremd.
Wie hat sie sich dafür geschämt!
Trotz der Not und allem Leiden
ist diese Greisin sehr bescheiden.
Sie sucht ihr Glück in kleinen Dingen;
so kann Zufriedenheit entspringen!
Und die Moral aus dem Gedicht:
Genügsamkeit bringt Zuversicht!
Es reicht
„Es reicht!“, schreit meine Seele auf,
wenn ich gegen Windmühlen lauf,
weil mir der Sturm entgegensteht
und ich nicht weiß, wie‘s weitergeht.
Es ist genug, ich kann nicht mehr;
das Leben wird mir viel zu schwer.
Wie wird es denn ein wenig leicht?
Was mach‘ ich, wenn mir alles reicht?“
„Es reicht, wenn du dich jetzt umdrehst,
auf mich nur einen Schritt zugehst,
zu mir jetzt einmal kurz aufsiehst
und deine Seele nicht verschließt,
wenn du von hinten dich anschleichst
und mir den kleinen Finger reichst,
den „Senfkorn-Glauben“ dir aufsparst,
das Fünkchen Hoffnung auch bewahrst.
Aus diesem Wenig mach ich mehr!
Drum bitte ich: Komm zu mir her
und lebe ganz aus meiner Kraft,
die aus dem Nichts das Neue schafft
und Unerschöpfliches vollbringt,
weil sie der Quelle ganz entspringt.
So wird dein Leben wieder leicht;
ich sorg‘ dafür, dass alles reicht!
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Die Hütte
Hier ist die kleine Hütte —
vielleicht ein großes Schloss
Ich gehe ein paar Schritte;
die Neugier ist sehr groß.
Es ist hier leider düster;
im Innern brennt kein Licht.
Ich hör’ nicht mal Geflüster
und sehe kein Gesicht.
Wer mag hier drinnen wohnen;
warum ist niemand da?
Sind es vielleicht Personen,
die ich noch niemals sah?
Ich warte noch sehr lange,
dann öffne ich die Tür.
Mir wird nun angst und bange;
wer lebt in dem Quartier?
Ich schleiche durch die Räume
und wundere mich schier.
Sind das nur meine Träume?
War ich schon früher hier?
Es ist das Haus des Herzens;
vorzeiten ging ich fort.
Mich trieben viele Schmerzen
an manchen fremden Ort.
Doch fand ich nirgends Heimat;
so komm’ ich wohl zurück
und nehme das, was wehtat,
bewusst in meinen Blick.
Ich repariere Schäden,
entsorge allen Schmutz
und öffne Fensterläden,
das Haus kriegt hellen Putz.
Es strahlt im neuen Glanze —
so herrlich frisch und rein.
Ich singe laut und tanze …
im wärmsten Sonnenschein.
Für immer will ich bleiben;
ich wohne bei mir selbst.
Von hier kann mich nichts treiben,
weil du mich trägst und hältst!
Des Höchsten Mathematik
Des Höchsten Mathematik
Mit einer himmlischen Struktur
trägt dein Erfinder die Gravur —
inmitten seiner großen Hand;
dein Name steht dort imposant.
So erweist sich hier sein Lieben;
du bist niemals abgeschrieben!
Vorsorgt
Das Sorgen zerrt an deinen Nerven
und raubt dir eine Menge Kraft.
Gott bittet dich, auf ihn zu werfen,
was dich herumtreibt, was dich schafft.
Er kann wirklich für dich sorgen,
denn er hat den Überblick.
Um dein Gestern, Heute, Morgen
kümmert er sich recht – geschickt!
Wunder-Voll
Du bist eine Kostbarkeit –
seit jeher und für allezeit…
ob du dich auch dagegen wehrst
oder dich noch selbst entehrst,
ob du alt bist oder jung –
mit ganz viel oder wenig Schwung,
ob du in Dur singst oder Moll –
für Gott bist du stets wunder-voll!
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Unbezahlbar
In meiner Hand habe ich hier
ein dünnes, kleines Stück Papier –
unerheblich, nutzlos, nichtig …
eigentlich auch gar nicht wichtig.
Doch die Bundesbank hat überlegt,
den Wert des Scheinchens festgelegt.
Fünfzig Euro – hoch geschätzt –
wurde für ihn durchgesetzt.
Nun kann ich diesen Geldschein halten
oder auch zusammenfalten,
kann ihn kräftig auch zerknüllen,
beschmutzen, schlagen, anbrüllen,
kann ihn feste treten, werfen
und die Falten noch verschärfen.
Doch er bleibt von uns begehrt:
Denn er behält ja seinen Wert!
Der Mensch – materiell betrachtet –
ist nicht wert, dass man ihn achtet.
Er besteht aus Wasser größtenteils,
aus Mineralien – ebenfalls.
Doch – der Schöpfer sagt ganz klar:
„Du bist gut und unbezahlbar,
weil ich dich liebe, um dich warb,
meinen Sohn auch für dich gab!
Mag sein, man hat dich ausgeschaltet,
oft genug zusammengefaltet,
fühlst dich missachtet und zerknüllt,
vielleicht nicht richtig ausgefüllt.
Doch ganz egal, was bisher war:
Für mich bist du ganz wunderbar –
Durch Jesus habe ich dich befreit.
Dein Wert steht fest – für alle Zeit!“
Die Hände falten
Ich will die Hände falten
und komme, wie ich bin.
Ich möchte innehalten,
leg’ alles vor Gott hin —
die Ängste und die Nöte
und was mein Herz beschwert.
Ich merke dann beim Beten,
wie Gott mir hilft, mich nährt.
Mein Latein ist jetzt am Ende;
mir kommt alles spanisch vor.
Wenn ich doch Hilfe fände;
vielleicht ein offnes Ohr …
Im Herzen wehen Winde;
sie toben stark und wild.
Wenn einer zu mir stünde,
der alle Stürme stillt …
Die Hoffnung liegt im Sterben;
sie ist zu Tod erschreckt.
Wenn es doch einen gäbe,
der sie jetzt auferweckt …
Die Angst sitzt mir im Nacken;
sie schultert sich so schwer.
Könnt‘ einer sie nur tragen;
versenkte sie im Meer …
Werd’ ich vor Gott ganz still,
so führt er mir vor Augen:
Er ist mein Fels und Ziel —
ich darf ihm gerne glauben.
Er macht die Berge eben
und Finsternis zum Licht.
Ins Tote bringt er Leben;
aus Angst wird Zuversicht!
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Im Einklang sein
Wenn es im Leben nicht mehr klingt,
die Seele nur in Moll noch singt,
dein Herz jetzt aus dem Takt gerät,
dann ist es längst noch nicht zu spät,
um nun zu fühlen, was nicht stimmt,
was dir die Luft zum Singen nimmt.
Bei alledem – vergiss es nie:
Du hast die Lebensmelodie,
die in dir niemals mehr verstummt,
in deinem Innern leise summt.
So gib nicht auf, such’ doch und sieh’,
was deine Note dir verlieh,
die schön und einzigartig ist,
durch die du was Besondres bist.
Die Seele tanzt dann endlich wieder.
Und du — du singst ganz neue Lieder!
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Still-Gehalten
Du hast so viel um die Ohren,
dass du auf dich nicht mehr hörst,
fühlst dich müde, fast verloren,
denn der Nächste kommt zuerst.
Doch dann setzt du ein paar Grenzen,
sagst auch öfter einmal: „Nein!“,
willst vor keinem Menschen glänzen,
suchst nur deinen wahren Schein.
Du genießt jetzt schon die Ruhe,
selbst wenn es im Herz noch lärmt,
bringst zu Gott auch dein „Getue“
und was dich von ihm entfernt.
So wird es allmählich stille —
in deiner Seele, um dich her.
Du entdeckst nun Gottes Wille;
sein Gebot ist gar nicht schwer.
Gott will dich vor allem stärken;
aus ihm lebst du heut bewusst.
Das wird auch dein Umfeld merken,
denn es schwinden Zwang und Frust.
Du tust alles mit Vergnügen,
gibst jetzt nur, was du empfängst.
Und du musst dich nicht verbiegen,
weil du dich — in Gott — verschenkst!
Glaubenssätze
Es gibt so manche Glaubenssätze,
die ich im Leben wirklich schätze,
weil sie mir Kraft und Mut verleihen
und meine Seele auch befreien.
Vor vielen Tagen oder Wochen
hat Jesus sie mir zugesprochen …
„Ich bin mit dir!“, „Fürchte dich nicht!“,
„Ich bleib‘ dein Fels, die Zuversicht!“
„Glaubst du mir, dann wirst du leben!“,
„Deine Schuld ist dir vergeben!“,
„Die Riesen werden wir bezwingen!“
„Dein Leben wird mit mir gelingen!“
Es gibt auch manche Glaubenssätze,
an denen ich mich nicht ergötze.
Von Menschen hab‘ ich sie vernommen
und daraufhin sofort begonnen,
mich klein und ohnmächtig zu fühlen,
weil sie dem Herzen nicht gefielen.
Ich kenne sie nun zur Genüge,
entlarve jene heut als Lüge.
Ich werde ein paar nun ersetzen —
mit guten, wahren Glaubenssätzen!
So wird es mir gleich besser gehen
und ich kann Gottes Hilfe sehen!
Gedankenblitze
Ich achte darauf, was ich denke,
weil ich dadurch mein Leben lenke!
Ich darf nämlich heute wählen:
Will ich mich stärken oder quälen?
Als der Pilot in meinem Kopf
werd‘ ich ja nie zum armen Tropf …
~ ~
Ich darf Groll und Ärger hegen,
mich über dies und das aufregen,
doch ändert es nichts an der Lage;
es erschwert nur schöne Tage.
Ich darf mir ständig Sorgen machen
und die Ängste gut bewachen,
doch ein Problem, das kommen mag,
raubt nur die Kraft für diesen Tag.
Ich darf auf Katastrophen lauern
und die Vergangenheit betrauern,
doch heute bringt mich das kaum weiter,
das stimmt mich obendrein nicht heiter.
~ ~
Ich darf sofort für mich klären:
Welche Denke wird mich nähren?
Was ist hilfreich, was ist gut?
Wer und was macht mir jetzt Mut?
Schon ein guter Gedanke reicht —
und das Herz wird spürbar leicht!
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Er-wartet
Von außen sieht man meine Kraft,
das Lächeln und die Leidenschaft.
Die Menschen halten mich für schlau,
weil ich noch träume, mich viel trau‘.
Sie sehen, wo ich vorgedrungen
und was mir schon ganz gut gelungen!
Tief innen fühl’ ich mich kaum groß;
ich bin oft ängstlich, hoffnungslos.
Die Freiheit zeigt sich dann als Haft;
mir fehlt der Mut, ich bin erschlafft
und hab‘ die Zweifel nur im Blick —
auch jedes kleine Missgeschick.
Wie will ich sein? Wer bin ich nun?
Was soll ich mit dem Wissen tun?
Wohin kann ich tatsächlich gehen;
wer will mich hier umfassend sehen?
Ich bin so froh, dass Gott mich kennt
und sich von mir nie wieder trennt!
Mit meinen ganzen Differenzen
und allen Siegen, Turbulenzen
darf ich immer zu ihm kommen;
er hat mich längst angenommen!
Täglich füllt er Herz und Hände,
führt mich durch die Widerstände.
Auf ewig richtet er mich auf,
begleitet meinen Lebenslauf.
Er ist die Zuflucht, mein Da-Heim.
Ich bin und bleibe ewig sein!
Liebe-Voll
Was hat Wert, ist wichtig
und was bleibt hier bestehen?
Was ist null und nichtig
und was wird einst vergehen?
Ich will mich entscheiden,
genauer hinzuschauen?
Was wird einmal bleiben;
worauf kann ich vertrauen?
Es sind nicht die Karriere
und nicht „das liebe Geld“,
die Macht, der Ruhm, die Ehre,
was letzten Endes zählt.
Nur eins ist zu erstreben
und was auf Erden gilt,
wenn wir die Liebe leben,
mit der uns Gott erfüllt.
Sie ist das Allergrößte,
was uns verändern wird —
das Schönste und das Beste,
weil sie das Herz berührt.
Mit Wurzeln und mit Flügeln
gibt sie uns hier Substanz,
sodass wir weitersegeln —
mit Mut und Toleranz!
Wir landen bei dem Nächsten,
der noch nach Liebe lechzt.
Wir richten auf und trösten,
damit er nicht mehr ächzt.
So sind wir halt verbunden —
mit einem starken Band.
Es heilen manche Wunden,
weil uns die Liebe fand!
Wert-Reich
Wer bin ich ohne jeden Titel,
wenn ich hier keine Rolle spiel’?
Wer bin ich ohne Arbeitskittel
wenn keiner etwas von mir will?
Wer bin ich ohne jede Mittel —
nehm‘ ich von anderen nur viel?
Die Fragen haben mich gequält …
Doch ich erspürte, was hier zählt:
Gott schuf mich als sein Ebenbild.
Und weil es mir in dieser Welt
an seiner Gnade niemals fehlt,
ist er es, der mich trägt und hält.
Mit Liebreiz hat mich er erdacht;
am Kreuz trug er auch meine Schmach.
Drum hält er nicht darüber Wacht,
wie viel ich leiste, schon vollbracht.
Er zieht mein Sein mehr in Betracht;
mein Wert bleibt ewig ausgemacht!
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Scherben-Mee(h)r
Ich sehe auf das Scherben-Meer
und staune über dich so sehr,
wie du es schaffst, dass sich das Licht
in dem Zerbrochenen nun bricht
und sich der Himmel widerspiegelt…
„Das hast du dir gut ausgeklügelt!“,
denk’ ich bei mir. „Nichts bleibt für immer!“
Es wächst in mir ein Hoffnungsschimmer,
dass dieser Schluss ein Anfang wird,
was mich ermutigt, mich berührt,
sodass ich wieder Gott vertraue
und lächelnd in die Zukunft schaue!
Gabseligkeiten
Mein neues „Mehr“ heißt weniger,
denn das hält mich lebendiger
und macht mich frei vom Haben müssen.
Ich kann mein Dasein frei genießen
und gebe dankbar darauf acht,
was mich jetzt gerade glücklich macht.
Mein neues „Mehr“ heißt weniger,
denn so werde ich ruhiger.
Ich muss nicht mehr in meinem Leben
nach „höher“ — weiter — schneller“ streben
und kann froh meine Tiefe weiten …
dank Gottes Hab-, Gabseligkeiten!
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Feste Größe
Du bist die feste Größe —
im Wandel dieser Zeit.
Als Vater und der Höchste
bist du gestern wie heut.
Du änderst nie dein Wesen,
bleibst Liebe in Person.
Doch weitest du indessen
dein Handeln und dein Tun.
Du bist die feste Größe
und machst dich für uns klein,
um uns im Leid zu trösten,
von Ketten zu befrei’n.
Bei dir sind wir geborgen,
auch wenn noch viel verhallt.
Du trägst uns heut und morgen,
denn du bist unser Halt!