Reim-Gebete

Reim-Gebete

Mit Gott im Gespräch sein

Zu sehen sind zwei Hände zu einem Herz geformt - gen Himmel / Reim-Gebete

Reim-Gebete

Morgenröte

Du bist die Morgenröte —

 

ist alles in mir grau.

 

Du sprichst meine Gebete, 

 

wenn ich nicht mehr vertrau’.

 

Du hast den langen Atem —

 

geht mir die Puste aus.

 

Du mischt neu meine Karten —

 

ich zieh‘ das Ass heraus.

 

Du bist mein Sternenhimmel —

 

seh‘ ich des Nachts kein Land.

 

Du bleibst für mich die Insel —

 

rinnt Sand durch meine Hand.

 

Du bist für mich das Beste,

 

das mir begegnet ist.

 

Du feierst mit mir Feste,

 

die mein Herz so genießt.

 

Heut möchte ich dir danken,

 

dass es dich für mich gibt.

 

Du hast mich aufgefangen 

 

und mich gesund geliebt.

 

Ich trau’ dir nicht vergebens —

 

ganz gleich, was auch geschieht.

 

Als Liebe meines Lebens 

 

sing’ ich dir dieses Lied!

Die Hände falten

Ich will die Hände falten

 

und komme, wie ich bin.

 

Ich möchte innehalten,

 

leg’ alles vor Gott hin — 

 

die Ängste und die Nöte

 

und was mein Herz beschwert.

 

Ich merke dann beim Beten,

 

wie Gott mir hilft, mich nährt. 

 

Mein Latein ist jetzt am Ende;

 

mir kommt alles spanisch vor. 

 

Wenn ich doch Hilfe fände;

 

vielleicht ein offnes Ohr …

 

Im Herzen wehen Winde;

 

sie toben stark und wild.

 

Wenn einer zu mir stünde,

 

der alle Stürme stillt …

 

Die Hoffnung liegt im Sterben;

 

sie ist zu Tod erschreckt.

 

Wenn es doch einen gäbe,

 

der sie jetzt auferweckt …

 

Die Angst sitzt mir im Nacken;

 

sie schultert sich so schwer.

 

Könnt‘ einer sie nur tragen;

 

versenkte sie im Meer …

 

Werd’ ich vor Gott ganz still,

 

so führt er mir vor Augen:

 

Er ist mein Fels und Ziel —

 

ich darf ihm gerne glauben.

 

Er macht die Berge eben

 

und Finsternis zum Licht.

 

Ins Tote bringt er Leben;

 

aus Angst wird Zuversicht!

Reim-Gebete

Erbeten

Herr, ich hab‘ nur eine Bitte: 
Sei du meine Lebensmitte.

Lass‘ mich an deinem Herzen ruh’n 
und stetig deinen Willen tun.


Herr, ich hab‘ nur eine Bitte: 
Lenke meine Glaubensschritte.

Lass‘ mich deine Wege gehen, 
auf dich und meinen Nächsten sehen.


Herr, ich hab‘ nur eine Bitte: 
Wenn ich dir mein Herz ausschütte,

erhöre mich – in deiner Gnade. 
Schreib’ auf krummen Linien gerade.

Du bist

Du bist die Tür, durch die ich schreite.

Du bist der Freund, der mich begleitet.

Du bist der Weg, auf dem ich gehe.

Du bist der Fels, auf dem ich stehe.

Du bist der Anfang, der nie endet.

Du bist der Ruf, der mich aussendet.

 

Du bist der Wind, der mich bewegt.

Du bist die Burg, die mich umhegt.

Du bist der Ton, der mich gut formt.

Du bist der Mut, der mich anspornt.

Du bist mein Schild, der mich beschützt.

Du bist der Stab, der mich stets stützt…


Du bist das Bild, das durch mich malt.

Du bist das Licht, das durch mich strahlt.

Du bist das Lied, das durch mich singt.

Du bist mein Mut, der durch mich dringt.

Du bist das Wort, das durch mich schreibt.

Du bist das Ziel, das mich antreibt.


Du bist der Trost, der Hoffnung gibt.

Du bist das Ja, das mich so liebt.

Du bist das Brot, das mich ernährt.

Du bist die Kraft, die mich bestärkt.

Du bist mein Leben nach dem Tod.

Du bist mein Alles, treuer Gott!

Reim-Gebete

Gottes Werben und das Erben

Ich liebe dich, so wie du bist 

und habe dich schon sehr vermisst. 

Mir ist die Sehnsucht nur geblieben; 

ich werde dich auf ewig lieben. 

So hab’ ich alles hingegeben — 

meine Würde und mein Leben. 

 

Es geht mir niemals um dein Haben 

und zuerst um deine Gaben. 

Mich zieht es hin zu deinem Herz, 

zu deinen Lasten und dem Schmerz. 

Es lässt mich überhaupt nicht kalt — 

fehlt dir die Kraft und auch der Halt. 

 

Ich kann dich trösten, motivieren, 

deine Seele sanft berühren, 

in schweren Krisen dich begleiten 

und deinen Horizont auch weiten. 

Ich hülle dich in Liebe ein. 

Darf ich dein Freund und Helfer sein?

Ich sehe das, was du nicht siehst

Ich sehe das, was du nicht siehst, 

weil ich der Allerhöchste bin.
Und das, was du nicht nachvollziehst, 
das lege heute vor mich hin.
Vertraue mir dein Leben an —
bleib ich dir auch verborgen.
Ich habe für dich einen Plan
und werde dich versorgen.

Ich sehe das, was du nicht siehst, 
weil ich den Überblick behalte.
Und das, was sich dir nicht erschließt, 
in meiner Hand verwalte.
Aus dem Bösen mach’ ich Gutes,
weil ich das Beste für dich will.
Verzage nicht! Sei guten Mutes!
Ich spiel‘ mit dir gewiss kein Spiel!

Ich sehe das, was du nicht siehst; 
du kannst mir blindlings glauben.
Und wenn du mit mir weiterziehst, 
siehst du mit Herzensaugen, 
dass ich der Herr der Lage bleib’ 
und dich ganz sicher führe, 
dass ich mit dir Geschichte schreib’ — 
nach himmlischer Lektüre!

Reim-Gebete

Alle Tage

Des Nachts und alle Tage

— am Ende auch der Welt —

bist du in keiner Lage

auf dich allein gestellt.

Ich war dir niemals ferne:

Mach‘ dir das jetzt bewusst.

Ich schreite mit dir gerne …

vom Anfang bis zum Schluss.

 

Ich bin an deiner Seite,

wohin dein Weg auch führt.

Ich werde dich begleiten —

was immer auch passiert.

So mach‘ dich auf die Reise 

und meine Botschaft kund.

Ich stärke dich ganz leise

und bleib‘ im Hintergrund.

 

Zu gehen ist dein Auftrag 

in diese große Welt —

des Nachts, an jedem Tag;

dazu bist du erwählt.

Die Menschen sollen hören,

dass es noch Rettung gibt.

Sie dürfen sich bekehren,

denn ich hab‘ alle lieb!

Lieblingsmensch

Bevor durch mich die Welt entstand,

da hatte ich dich schon geplant.

Wie war und bin ich doch beseelt!

Gerade du hast mir gefehlt —

als Unikat und Lieblingsmensch!

Mit dir erfüllt sich mir ein Wunsch …

 

Drum werde einfach, wer du bist;

such‘, was einmalig in dir ist

und lebe aus, was du entdeckst,

damit du es nicht untergräbst.

Gib dich ganz hin und steh‘ dazu. 

So bleib’ dir treu, denn du bist du!

Feste Größe

Du bist die feste Größe —

im Wandel dieser Zeit.

Als Vater und der Höchste 

bist du gestern wie heut. 

Du änderst nie dein Wesen,

bleibst Liebe in Person. 

Doch weitest du indessen 

dein Handeln und dein Tun.

 

Du bist die feste Größe 

und machst dich für uns klein,

um uns im Leid zu trösten,

von Ketten zu befrei‘n.

Bei dir sind wir geborgen,

auch wenn noch viel verhallt.

Du trägst uns heut und morgen,

denn du bist unser Halt!

Reim-Gebete

Kommt zu mir

Kommt zu mir, ihr lieben Kinder 

und lasst alle Sorgen los,

denn als Gott und der Erfinder

sind meine Möglichkeiten groß,

um euch wieder zu erquicken 

und von Nöten zu befreien.

Nie soll eure Last erdrücken;

ich will Hoffnung euch verleihen.

 

Kommt zu mir, ihr lieben Kinder,

nehmt mein Anliegen auf euch,

denn als großer Überwinder

ist es für euch sanft und leicht.

Lernt aus mir heraus zu leben,

gebt euch hin in meiner Kraft.

Dann kann ich euch Ruhe geben,

durch die ihr Liebenswertes schafft.

 

Kommt zu mir, ihr lieben Kinder,

ruht euch bei mir zunächst aus.

Dann … als großer Weltbegründer

sende ich euch auch hinaus.

Sucht die Menschen, die noch stöhnen 

unter ihrem Schmerz, der Last.

Ich will sie gern mit mir versöhnen —

und ihr macht alle bei mir Rast!

Will-Kommen

Ich halte meine Augen offen 

und mache auch mein Herz ganz weit,

denn du, mein Gott, willst Neues schaffen

und wartest auf die rechte Zeit.

 

Ich nehme Abschied  — will gesunden —,

weil Altes doch von selbst verrinnt.

Ich schaue fortan auch nach unten,

weil Großes immer klein beginnt.

 

Dann … endlich sehe ich es kommen,

weil du stets hältst, was du versprichst.

Ich hab’ das Kleine wahrgenommen;

du schufst das Ganze aus dem Nichts.

 

Und nun erfüllt mich dieser Zauber,

den jeder Anfang in sich trägt.

Sowohl das Herz als auch die Augen 

sind von dem Wunder tief bewegt.

 

Ich nehm’ es zaghaft in die Hände,

womit du mich jetzt — hier bedacht.

Es wird mich stärkend auch verändern —

in deiner gütig sanften Macht!

Reim-Gebete

Wer außer dir

Wer außer dir hat mich schon gekannt,

bevor diese schöne Welt entstand?

 

Wer außer dir lässt sich immer finden 

und will in mir ein Licht entzünden?

 

Wer außer dir will mir stets vergeben 

und mich auch aus dem Staub erheben?

 

Wer außer dir ist mein Halt und Trost

und hört mir zu — bin ich hoffnungslos?

 

Wer außer dir kann mein Herz erwärmen 

und im Alltag mein Grau verfärben?

 

Wer außer dir gibt sich selber hin,

damit ich befreit und gerettet bin?

 

Wer außer dir lässt mich auferstehen 

und die ganze Ewigkeit sehen?

 

Wer außer dir lässt mich nie allein

und darf mein Freund und Ruhepol sein?

 

Wer ist wie du, mein Vater des Lichts?

Du bist einmalig, es gleicht dir nichts!

Ich bin froh, dass es dich für mich gibt 

und will dich ehren; ich hab’ dich lieb.

Wohin soll ich gehen? Du bleibst bei mir;

ich beug‘ mich vor keinem außer vor dir!

Wunder-wahr

Ein Wunder hast du heut vollbracht, 

was mich so froh und dankbar macht.

Es ist recht groß und wunderschön …

Ich hab‘ es schon vorhergesehen,

weil dir doch alles möglich ist 

und du mein lieber Vater bist,

der stets in Liebe an mich denkt 

und mir das Allerbeste schenkt.

 

Und trotzdem hab‘ ich lang gelauert.

Es hat schon eine Zeit gedauert,

bis du dann mein Gebet erhörst 

und diese Bitte mir gewährst.

Doch nun ist es um mich geschehen:

Ich kann das große Wunder sehen.

Es wird nichts bleiben, wie es war;

und das ist wirklich — wunderbar!

Reim-Gebete

Ich ruf' dich an

Ich ruf‘ dich an — von jedem Ort;

bei dir ist nie besetzt.

Du hast für mich ein gutes Wort,

bist überall vernetzt.

 

Ich ruf‘ dich an — zu aller Zeit.

Am Tag und in der Nacht 

bist du es, der sein Ohr mir leiht

und mir hier Hoffnung macht.

 

Ich ruf‘ dich an — ganz ohne Scheu

und teil‘ dir alles mit …

woran ich mich so richtig freu‘

und was mich auch erquickt.

 

Ich ruf‘ dich an — in meiner Not;

du gibst mir Kraft und Trost.

Und alles, was mich jetzt bedroht,

ist plötzlich nicht mehr groß.

 

Ich ruf‘ dich an — mit ganzem Ernst

und bring’ dir Schuld und Last.

Hab’ Dank, dass du mein Herz erwärmst,

dich mir noch immer nahst.

 

Ich ruf‘ dich an — so liebend gern

und hör’ dir leise zu,

weil ich das Beste von dir lern’;

mein Fels und Halt bist du!

Von Wegen

Ich will dir danken für den Sinn,
den du, Herr, meinem Leben gibst,
auch wenn ich nicht imstande bin,
stets zu verstehen, wie du mich liebst. 

Nicht selten sitze ich im Tal.
„Was soll ich hier?“, frag’ ich ganz schon.
„Ich bin so müde, leide Qual.
Sitzt du denn wirklich auf dem Thron?“ 

Im Nachhinein wird mir bewusst,
der Weg hat mir doch gut getan.
Du weißt genau, was du da tust,
verwirklichst deinen großen Plan. 

Mein Ende, Herr, ist dein Beginn
und meiner Schwachheit – deine Kraft.
Aus Fehlern ziehe ich Gewinn,
weil deine Liebe Hoffnung schafft. 

Wie bin ich doch in dir bewahrt.
Du führst mich sicher an der Hand.
Ich kenne nur die Gegenwart;
dir ist die Ewigkeit bekannt.